Europäische Partnerschaften sind wichtiger denn je 15. Oktober 202219. Juli 2023 35 Jahre Partnerschaft mit dem Bezirk Unterfranken. Grund genug für den Präsidenten des Departementrats des Calvados, Jean-Léonce Dupont (rechts), im Konzertsaal der Hochschule für Musik mit Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel (links) und der Generalkonsulin Corinne Pereira (Mitte) „Dankeschön“ zu sagen. (Foto: Hiller) 35-jähriges Jubiläum: französische Delegation besuchte Würzburg Würzburg. (hil) „Die Jugend ist der rote Faden unserer Freundschaft“, so drückte es der Präsident des Departementrats des Calvados, Jean-Léonce Dupont bei seiner Dankesrede am Samstag (15. Oktober) im Konzert-Saal der Hochschule für Musik in Würzburg aus. Deshalb sei es wichtig vor allem auf sie zu setzen, so Dupont. „Angesichts des Krieges vor den Toren Europas, tragen alle europäischen Bürger von diesem Konflikt und diesem Hass, der die Ideale des Friedens und der Freiheit untergräbt, betroffen fühlen“, fuhr Dupont weiter. Das deutsch-französisches Tandem müsse einmal mehr seine Stärke beweisen. Anlässlich des 35-jährigen Bestehens der Regionalpartnerschaft zwischen dem Departement Calvados und dem Bezirk Unterfranken besuchte eine 18-köpfige Delegation aus Frankreich die Partner-Region in Unterfranken. Der Gastgeber – Bezirkstagspräsident Erwin Dotzel – bezeichnete den Besuch aus dem Calvados als Höhepunkt rund um die Veranstaltungen des Jubiläums. In seiner Rede stellte Dotzel klar, dass vor allem die Kommunikation zwischen den Völkern das Verständnis füreinander schaffe. Er zitierte dabei den Schriftsteller Volker Harmgardt, der es einmal so ausdrückte: „Gespräche sind wie Brücken, die verbinden“. Und darum sollte es in diesen Tagen gehen – im Kontakt bleiben und miteinander reden. Corinna Pereira, französische Generalkonsulin in München, stellte in ihrem Grußwort heraus, dass wir mehr denn je ein starkes Europa brauchen. Die Partnerschaft zwischen dem Calvados und Unterfranken sei dabei ein wichtiger Baustein. Sie beeindruckt vor allem die dynamische Freundschaft, die in allen Altersgruppen gelebt werde. Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die vielen ehrenamtlichen Vertreterinnen und Vertreter, die sich in den Gemeinden in ganz Unterfranken um Partnerschaften mit Kommunen in allen Ländern der Europäischen Union bemühen und diese mit Leben füllen. Der Dank galt aber auch Alice Heller, die als Partnerschaftsreferentin beim Bezirk Unterfranken die Freundschaft der beiden Regionen maßgeblich gefördert hat, sowie ihrer Nachfolgerin, Susanne Holzheimer, die die Veranstaltung organisiert hatte. Dotzel dankte auch dem Deutsch-Französischen Bürgerfonds, der die Veranstaltung in diesem Rahmen überhaupt erst ermöglichte. Dass es sich bei den Reden nicht nur um leere Worthülsen handelte, wurde spätestens beim Bühnenprogramm deutlich. Die Breakdance-Gruppe „Style & Technik“, die als Geschenk aus Frankreich die Zuschauer in der Hochschule mit ihren akrobatischen Kunststücken begeisterte, wurde von der unterfränkischen Band „Inswingtief“ begleitet. Die Musiker aus Franken und die jungen Tänzer aus Frankreich bildeten fast schon eine Symbiose und sorgten mit ihrem Auftritt für tosenden Applaus. Um zu verdeutlichen, wie wichtig junge Menschen bei der Völkerverständigung sind und dass sie eine große Rolle spielen, kamen auch Adrien Cauchois – Europäischer Freiwilliger beim Bezirk Unterfranken – und Lena Amersbach, die ihrerseits ein Jahr in Frankreich verbringt, zu Wort. Man konnte spüren, dass die beiden dieses Jahr im anderen Land genießen und wertvolle Erfahrungen mitnehmen. Cauchois sorgte mit seiner Bemerkung, dass man in Deutschland Probleme mit Passanten bekomme, wenn man bei Rot über die Fußgänger-Ampel gehe, für großes Lachen im Saal. Amersbach hatte einen ganz besonderen Tipp parat: „Wenn Sie in Frankreich beim Bäcker ein Baguette bestellen – dann unbedingt Baguette Tradition – kein Vergleich zum normalen!“ Weitere Besuchsziele waren der „DenkOrt-Deportationen“ am Hauptbahnhof in Würzburg, sowie das Bezirksverwaltungsgebäude, wo sich die Gäste über den Fortschritt im Bereich Klimaschutz des Bezirks überzeugen konnten. Am Freitag (14. Oktober) stand ein Besuch im Schloss Aschach an. Die Museumsleiterin, Josefine Glöckner stellte den französischen Gästen das neue Konzept des Museums nach der Renovierung vor. Die Themen Inklusion und digitale Angebote standen dabei im Vordergrund. Dr. Riccardo Altieri – Leiter des Johanna-Stahl-Zentrums in Würzburg – stellte vor, wie der Bezirk Unterfranken seine jüdische Geschichte erforscht. Pressemitteilung von Florian Hiller (Bezirk Unterfranken)